Unter dem Titel "ernste Lage in Spitälern" wird in einem orf-Artikel vom 23.3.2021 (https://wien.orf.at/stories/3096076/) erklärt, dass derzeit 168 Menschen in Wien intensivmedizinisch betreut werden und bereits in der Unterüberschrift wird auf darauf hingewiesen, dass "Auch an Covid-19 erkrankte Kinder und Jugendliche in den Spitälern behandelt werden ". Nun fragt sich der Leser was sich hinter dieser trivialen Bemerkung verbirgt, denn warum sollten Kinder nicht in Spitälern behandelt werden. Es entsteht aber in Konnex mit der Überschrift die Idee, dass es nun offenbar auch die Kinder erwischt und nicht wie bisher ältere Menschen und Menschen mit massiven Vorerkrankungen. Im Folgenden wird eine Twittermeldung des Intensivmediziners Wolfgang Hagen zitiert, nach der "es in ganz Wien nur mehr ein einziges reguläres COV+ Intensivbett“ mehr gebe. Also scheint die Kapazität offenbar bei 169 Betten in Wien zu liegen.
Jetzt haben wir es wirklich bald geschafft!
Vielleicht haben Sie es ja auch satt, täglich neue apokalyptische Prognosen zu hören. Jede Woche tritt der Gesundheitsminister vor die Kameras und erklärt, dass die nächsten zwei Wochen alles entscheiden. Momentan wartet alles auf Ostern, ob dann wirklich Schanigärten mit FFP2-Maske und 15-Meter Abstand betrieben werden können. Doch in diesem Artikel geht es diesmal um eine andere Prognose. Auch wenn, wie schon Karl Valentin oder Mark Twain sagten, Prognosen schwierig sind, besonders wenn sie die Zukunft betreffen, möchte ich eine wagen. Das sehen wir vor allem, wenn wir recherchieren, welche Prognosen die Experten des Corona-Komitees gemacht haben.
Kennen Sie auch die Person, die ihr ganzen Leben geraucht hat und trotzdem über 90 wurde? Ähnlich verhält es sich derzeit mit COV-19. Je nach persönlicher Überzeugung kennt jeder Fälle, die den einen oder anderen Standpunkt belegen. Das betrifft keineswegs nur Laien, sondern, gestützt durch eine fragwürdige Medienberichterstattung, durchwegs auch Experten. Nur, weil man erfolgreich ein Medizinstudium absolviert hat, ist man noch lange kein Experte für Statistik.
Sofern Sie Ihre Nachrichten von orf.at bekommen, sollten Sie sehr vorsichtig und kritisch sein, denn seit Beginn der Pandemie berichtet der ORF im Internet sehr einseitig und manipulativ. Jedoch berichten auch andere sogenannte „Qualitätsmedien“ über Corona nur sehr selektiv. Das geschieht auf drei unterschiedliche Arten.
Wahr oder Wahrscheinlich?
Experten und Politiker werden nicht müde, die Gefahr von CoV-19 zu betonen. Tatsächlich stellt der Virus eine ernste Bedrohung dar, doch allzu häufig vermisst man in Wortmeldungen der sogenannten Experten Aussagen über Wahrscheinlichkeiten. Bloß, weil etwas theoretisch eintreten könnte, ist es noch lange nicht faktisch eingetreten.