Grundgedanke einer Demokratie ist, dass die Beherrschten (das Volk) ihre Herrscher selbst bestimmen. Das geschieht in entwickelten Demokratien üblicherweise durch freie und geheime Wahlen. Das zu Grunde liegende Menschenbild ist das des „mündigen Bürgers“, also einer Person, die in der Lage ist, sich anhand vorliegender Fakten eine Meinung zu bilden und die darauf aufbauend eine Wahlentscheidung trifft. Für diesen Prozess unabdingbar ist der freie Zugang zu entscheidungsrelevanten Fakten, also möglichst ungefilterten Informationen. Üblicherweise werden diese durch die „vierte Macht“, die Medien, zur Verfügung gestellt. Zwar bietet das Internet mittlerweile eine Unmenge an Daten, für die meisten Menschen ist die Suche und Plausibilitätsprüfung aber sehr schwer und dementsprechend sind Massenmedien noch immer die Informationsquelle erster Wahl. Eine freie Medienlandschaft ist also, ebenso wie eine freie und unabhängige Justiz, das Fundament der Demokratie. Länder wie Ungarn, die durch eine Mischung an staatlichen und marktwirtschaftlichen Interventionen diese Medienlandschaft „orbanisiert“ haben, können nicht mehr den Anspruch erhaben, entwickelte Demokratien zu sein. Sie sind „pseudodemoktratisch“.